Weinlese 2009

18.11.2009

Wann hat es denn je einen solchen Herbst gegeben? Die Lese wurde nicht durch Regen und Fäule diktiert, sondern es lag allein beim Winzer zu entscheiden, wann die Trauben geerntet werden.

Allerdings lagen die Schnittpunkte von noch nicht reif, vollreif und überreif sehr eng beieinander. Mit den Frühsorten wurde nicht begonnen, da der Geschmack noch “pelzig” war, also der Zustand des Fruchtfleisches weder von der Aromatik (angenehmer fruchtiger Geschmack), noch von seiner Konsistenz (Zusammensetzung, Festigkeit) auf “reif” schließen ließen. Allerdings: Die Mostgewichte waren schon hoch. Gleichzeitig zeigte unser Silvaner in seinem Jahr was er kann: Hohe Reife und hohe Oechslegrade zu frühem Zeitpunkt – eigentlich fast zeitgleich mit dem Müller-Thurgau! So wurde dann nach dem Startschuss zügig, fast eilig geerntet und, wenn es die Verarbeitungskapazitäten zuließen, ohne Pause mit den Spätsorten fortgefahren.

Es wird an der Kunst der Kellermeister liegen trinkgerechte Weine, mit nicht all zu hohen Alkoholwerten, zu erzeugen. Die Mostgewichte werden im Fränkischen Schnitt wohl um die 92° Oechsle liegen – Die Alkoholausbeute ist zudem hoch! Die Säurewerte haben sich bis auf wenige Ausnahmen in einem nahezu perfekten Bereich ergeben.

Die Erntemenge wird im Bereich um die 80 hl/ha Mostertrag zu erwarten sein.

Die Weinlese in Franken ist fast komplett abgeschlossen. Das Jahr 2009 war nach 2003 und 2006 das drittwärmste Jahr im Reigen der letzten 10 Jahre. Überdurchschnittliche Niederschläge im Sommer (viel besser als 2003), trockene Witterung in der Endreife (keine Nässe und Kühle wie 2007) – optimal für vollreif saftige Trauben. Zu den Gewinnern des Jahres zählt sicherlich der Silvaner – die Königin macht ihrem Jubiläum alle Ehre.

Ernte und Bestandssituation 2009 – Mit vorläufigen Ernteergenissen

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